Nord-Süd-Bahn der RWE Power AG
Zustandsbeurteilung des Brückenbestands
Die Nord-Süd-Bahn der RWE Power AG dient dem Transport von Braunkohle und Abraum zwischen den im Rheinischen Braunkohlerevier vorhandenen Tagebauen und Kohlekraftwerken. Sie wurde in den 1950er Jahren errichtet und weist heute eine Gesamtstreckenlänge von über 30 km auf. Der Streckenverlauf weist dabei zahlreiche Brückenbauten auf, von denen die weitaus überwiegende Zahl in Stahlbetonbauweise errichtet wurden und eine Spannweite von 7-11 m aufweisen.
Diese Brückenbauten sind somit seit ca. 60 Jahren in Betrieb und nähern sich der in der Ablöserichtlinie genannten Grenze von 70 Jahren für Brückenüberbauten.
Für die strategische Planung der in der näheren Zukunft anstehenden Maßnahmen bzgl. der Erhaltung der Nord-Süd-Bahn war ZPP mit der Einschätzung, wie sich der technische Zustand der Brückenüberbauten tatsächlich darstellt, beauftragt.
Den entscheidenden Faktor für die Beurteilung stellte in diesem Zusammenhang der Grad der Materialermüdung der Stahlbetonkonstruktion und insbesondere des Bewehrungsstahls dar. Um diesen Ermüdungsfortschritt genau zu ermitteln, wurde im Zuge dieser Untersuchung auf eine möglichst realitätsnahe und durch Messungen kalibrierte Berechnung der Brückenüberbauten gesetzt.
Nach einer ersten Sichtung der vorhandenen Unterlagen in Form von Schalungs- und Bewehrungszeichnungen, sowie der Statischen Berechnungen, wurden die drei stichprobenhaft ausgewählten Brücken A 2, A 3 und A 37 vor Ort optisch handnah inspiziert. Anschließend wurde das Verformungsverhalten der Überbauten sowohl bei schnellen wie auch bei extrem langsamen Zugüberfahrten vermessen.
Schließlich wurden basierend auf den Ergebnissen der Vermessung Berechnungsmodelle aller drei Brücken erstellt und im Hinblick auf den Ermüdungszustand analysiert.