Schleusenanlage Kiel-Holtenau
Bautechnische Prüfung für den Neubau des Versorgungsdükers
Die Schleusenanlage Kiel-Holtenau ist eine der weltweit größten Schleusenanlagen und befindet sich im Nord-Ostsee-Kanal, eine der meistbefahrenen künstlichen Wasserstraßen. Sie besteht aus einer kleinen und einer großen Schleuse, welche in den Jahren 1895 und 1914 in Betrieb genommen wurden.
Unter den Schleusengruppen befinden sich sogenannte Versorgungsdüker. Hierbei handelt es sich um Tunnel mit Leitungen für Wasser, Abwasser, Energieversorgung und Kommunikation. Da diese Düker nach über 100 Jahren Betriebsdauer das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben, war ein Ersatzneubau zu errichten.
Bei dem Ersatzneubau handelt es sich um einen ca. 417 m langen Leitungsdüker, welcher ein lichtes Innenmaß von ca. 180 cm hat. Der Düker wurde vom Startschacht (Südschacht) aus beginnend unter den beiden setzungsempfindlichen Schleusen bis zur Einfahrtöffnung des Zielschachtes in geschlossener Bauweise als Rohrvortrieb hergestellt. Sowohl der Start- als auch der Zielschacht wurden als Bohrpfahlschächte hergestellt und erhalten zur Nutzung als Dauerbauwerk eine Innenschale aus WU-Beton.
Neben den beiden Anschlussschächten wurden auf der Mittelmauer der beiden Schleusen und der Mittelinsel insgesamt vier weitere Anschlussschächte aus Stahl hergestellt. Diese Anschlussschächte dienen der Anbindung an den Versorgungsdüker und der Versorgung der Anlagen.
Weiterhin wurde an der westlichen Spitze der Mittelinsel ein neuer Anleger errichtet. Während der Baumaßnahme wird dieser Anleger zur Andienung der Baustelle genutzt. Nach Beendigung wird er als dauerhafter Anleger verwendet.
Prüfingenieur: Dr.-Ing. Dieter Lehnen